Schiemann nach einem seiner platzierten Rückhand-Slice-Bälle, die Fischer immer wieder aus dem Gleichgewicht brachten. Das Zuschauerinteresse war groß.
Hut ab! Am Ende des Tages waren es nicht weniger als 10 hart umkämpfte Sätze (am Stück) im Glutofen von Kiel-Ellerbek, die Herren-Coach Patrick Schiemann den Erfolg im Einzel und den zweiten Platz im Doppel einbrachten.
Und Schiemann hat es allen gezeigt: Nach 2,5 Stunden hartem Kampf gegen Claudius Lindel (TG Düsternbrook) riss der 36-jährige beide Arme in die Höhe. Der Turniersieg aus ungesetzter Position in einem voll bestückten 32er-Feld war perfekt. Dabei hatte es das Finale durchaus in sich: nach 3:6 und 6:2 lag Lindel, der über Moritz Zietz in drei Sätzen das Finale erreicht hatte, bereits mit 5:3 in Führung, als sich Schiemann sagte: "Alles oder Nichts!". Die Taktik ging auf - Schiemann gewann den dritten Satz, der, wie es sich gehört, voll ausgespielt wurde, mit 7:5.
Vorangegangen war das spannende Halbfinale gegen Arne Fischer (TG Ravensberg), das schon für sich die meisten auf der Anlage an ihre körperliche und nervliche Belastungsgrenze gebracht hätte. Nach dreieinhalb Stunden taktisch höchst anspruchsvollem Schacherns nutzte Schiemann seinen ersten Matchball zum 5:7, 6:2 und 6:3. Der anschließende Befreiungsschrei war Ausdruck des Respekts, mit dem Schiemann in dieses Spiel gegangen war.
An der Seite von Stefan Haubrock reichten aber in den Sätzen 9 und 10 des Tages die Kräfte doch nicht mehr ganz aus, um Birger Petersen und Thorsten Fricke (beide neuerdings TC Molfsee) in Schach zu halten. Das Doppelfinale ging mit 7:5 und 6:3 an Fricke/Petersen.
Im Doppel-Halbfinale, für das zwischen den beiden Dreisatz-Einzeln "Zeit" gefunden wurde, obsiegten Schiemann/Haubrock noch über die HTCer Malte Petersen und Moritz Zietz. Ebenfalls wichtig, ging es doch nicht nur um den Finaleinzug, sondern auch um die direkte Revanche für die Niederlage beim Kay-Lund-Turnier eine Woche zuvor.
Bezeichnend für Schiemanns langen Tag war, daß er sich nicht mehr im Stande sah, das obligatorische Weizen unter der Dusche entgegen zu nehmen. "Sorry, aber ich will nur noch nach hause".
Einen ähnlich harten Weg hatte auch Spaßwart Moritz Zietz auf sich genommen. Er verpasste jedoch trotz 6:4 und 4:3-Führung den Einzug ins Finale und wurde im Einzel und im Doppel mit Malte Walter Petersen jeweils Dritter. Herzlichen Glückwunsch!